Was erwartet uns, wenn wir am Bahnhof Amriswil die Geleise entlangblicken, die im sonnendurchfluteten Nebel verschwinden? Vielleicht ein Gefühl wie bei der ersten Fahrt auf einer Achterbahn: ein Kribbeln, ein Lächeln, ein Hauch von Abenteuer. Unsere Reise in Richtung Bündnerland begann gemeinsam mit der Jugendriege aus dem Nachbarverein, mit der wir das Abteil teilten.
Während der Mittagspause kehrten wir auf einer Sonnenterrasse mit weitreichendem Bergpanorama ein, wo uns eine lebensfrohe Wirtin empfing. Mit viel Hingabe servierte sie das traditionelle Gericht «Capuns», eine Bündner Spezialität, die hier mit Regionalität, Handarbeit und einer Prise Kreativität zubereitet wurde. Ein kulinarischer Höhepunkt, der nicht nur den Magen, sondern auch die Seele füllte.
Im gemütlichen Schritt wanderten wir Richtung Salouf. Unterwegs ergab sich ein bereichernder Austausch mit einer Landwirtin, die uns Einblicke in das Leben und Wirken im Tal gewährte. Eine spontane Planänderung führte uns in eine Gelegenheitsbeiz, denn wenn Gemütlichkeit, Durst und Zeitreserve zusammentreffen, ist ein Vorbeigehen schlicht undenkbar.
In Salouf schlenderten wir durch die verwinkelten Gassen und bewunderten die kunstvollen Sgraffiti an den Fassaden sowie die zahlreichen Brunnen, die das Dorf zieren. Im zentralen Backhaus wird nach alter Tradition einmal im Monat Brot im Holzofen gebacken – ein Duft, der Geschichte erzählt.
Der Abend klang mit einem Jass-Turnier aus, bei dem die Karten ebenso flogen wie die Sprüche. Punkte wurden geraubt, Lacher geteilt – ein würdiger Abschluss eines erfüllten Tages.
Der Morgen begann für einige mit einem freiwilligen Bad im taufrischen Dorfbrunnen – ein Weckruf der besonderen Art. Mit klarem Geist und etwas andächtig wegen der laufenden Hochwildjagd machten wir uns auf den Weg durch das Val da Morts. Auf schmalen Pfaden schlängelten wir uns durch den Wald, vorbei an meterhohen Gesteinsformationen, die zugleich mystisch und eindrucksvoll wirkten.
Zum Abschluss wartete bei der Mittelstation Tigignas ein weiteres Highlight: Monstertrottinetts für alle. Der rasante Fahrspass meisterte die Höhenmeter mit Begeisterung – viel zu schnell war die Strecke absolviert und das Ziel Savognin erreicht.
Vom Bergpanorama und der Sonne geblendet, aber mit vollem Herzen, ging es schliesslich zurück nach Langrickenbach. Die Reise war geprägt von Kameradschaft, Naturerlebnissen und einer ordentlichen Portion Humor.
Ein herzliches Dankeschön an unseren Organisator für dieses unvergessliche Wochenende.
Stefan Eberle